Zeitreise Hamburger Platz ein Konzept von Müller und Silvia Lorenz

© Peter Müller, Silvia Lorenz

Zeitreise Hamburger Platz | workshop und Installation| Hamburger Platz |Berlin-Weißensee | 2011

Zeitreise Hamburger Platz

Um 1960 wurde auf dem Hamburger Platz eine Kaufhalle eröffnet. Nach langjährigem Betrieb als HO-Kaufhalle, stand sie Mitte der 1990er Jahre leer, bis sie die Kunsthochschule Berlin-Weißensee von 1999 bis 2010 als Atelier der Bildhauerei nutzte.

Im Januar 2011 wurde die Kaufhalle auf Initiative von Else Gabriel und Wolfgang Krause als KUNSTHALLE neu eröffnet.

"Zeitreise Hamburger Platz" erforschte die Geschichte des Hamburger Platzes als Zeitreise in Geschichte, Fiktion, Archälogie und Zukunft. Das lokale Umfeld der Bewohner wurde aufgerufen sich an dem Projekt aktiv zu beteiligen.

Eine multimediale Collage in acht Schaufenstern vereinte Portraits der Bewohner, das Skulpturenkollektiv Ostpro von Wilhelm Klotzek, die Flugaufnahmen und historische Fotos des Heimatforschers Jürgen Kirschke, Vogelzeichnungen aus dem "Hamburger Platz-Tagebuch" von Michael Rogge, eine Pyramide aus Produkten des früheren Alltags von Johanna Richter, Musik, Atelierrelikte und das "Rote Schaufenster".

Das 1973 aus dem Innenraum der Kaufhalle aufgenommene Foto zeigt den Hamburger Platz zu den Weltfestspielen. Das von Margarethe Tietze zur Verfügung gestellte Foto wird 2011 zum Anlass erneut auf die bewohnerfreundliche Platzgestaltung und damit auf die verschwundenen Bänke aufmerksam zu machen.

Für Arno Kiehl, einen umtriebigen Weißenseeer war dieses private Foto ein willkommener Beweiß, dass es die Bänke tatsächlich gab. Margarethe Tietze und Arno Kiehl leben und arbeiten seit Jahrzehnten im Umfeld des Hamburger Platzes und der Kunsthochschule.

Der Bezirksstadtrat antwortet auf Anfrage von Arno Kiehl:
"Sehr geehrter Herr Kiehl,
vielen Dank für Ihr Schreiben vom 16.02.2011, mit dem Sie mich erneut wegen der aus Ihrer Sicht fehlenden Bänke auf dem Hamburger Platz ansprechen.

Die sich auf dem von Ihnen mitgesandten Bild aus dem Jahr 1973 dargestellten Bänke befanden sich nicht im Bereich des 1990 festgestellten öffentlichen Straßenlandes, sondern auf der Fläche der Wohnungsbaugesellschaft Gesobau.

Zu welchem Zeitpunkt die Bänke abhanden gekommen sind, kann von den im angrenzenden öffentlichen Straßenland zuständigen Mitarbeitern der Straßenunterhaltung, des Straßenneubaus und des Amtes für Umwelt und Natur nicht festgestellt werden. Es ist davon auszugehen, dass die Bänke, die jetzt 38 Jahre alt sein müssten, vom Eigentümer des Grundstücks entsorgft wurden. Da das öffentliche Straßenland an der Außengrenze der im Halbbogen verlaufenden Plattenbahn endet, hat das Bezirksamt keinen Einfluss auf die Gestaltung der dahinter liegenden Fläche.

Allerdings haben Sie die Möglichkeit, im Sinne eines aktiven Bürgerengagements, selbst tätig zu werden und sich direkt an die Gesobau wenden. Für diese würde die Aufstellung der Bänke eine Werbefunktion haben. Ich hoffe. Ihnen damit einen konstruktiven Weg aufgezeigt zu haben und verbleibe mit freundlichen Grüßen Jens-Holger Kirchner"